Es ist schon fast Tradition, dass jedes Jahr im Winter der Ehrgeiz der „Alten“ erwacht. Die Vorsätze, sich zu regelmäßigen Trainings zu treffen, sind dieses Jahr,  im Verhältnis zu den vergangenen, sehr groß.  Hier ist es ähnlich wie mit den Neujahresvorsätzen. Die Motivation ist groß, das Einhalten jedoch eher schwierig.

Familie, Kinder und Beruf bzw. der unermüdliche Einsatz von einigen von uns als Trainer oder Funktionäre im Verein, lassen nicht viel Platz im Kalender für ein Training. Umso erstaunlicher ist es, dass sich Jahr für Jahr immer wieder einige unerschrockene Helden der Herausforderung stellen und die Schmerzen in den darauffolgenden Tagen in Kauf nehmen. Ständiger Begleiter in den Sporttaschen sind Kältespray und Schmerzmittel. Einige von uns sind schon richtige Künstler beim Anlegen von Tapeverbänden.

Die grundlegende Motivation ist ganz klar:  Das gemeinsame Mittagessen nach dem Spiel und das gute Gefühl und der Beweis, dass man es doch noch kann. Das Ziel ist präzise definiert. Die Gegner, die unsere Kinder sein könnten, mit unserer Routine und unserem Stellungsspiel zu zermürben. Obwohl diese jünger, größer und schneller sind als wir und ganz sicher auch etwas mehr trainieren, punkten wir mit jahrzehntelanger Erfahrung.

Toni Polster war nicht schnell und hat sich auch nicht bewegt… jeder weitere Kommentar wäre überflüssig.

Heuer führt sie die Reise zum Cupspiel nach Perchtoldsdorf, einem Auswärtsspiel, welches vergleichbare Reisestrapazen wie die Anreise für Dominic Thiem zu den Australien Open bedeuten. Für unsere Oldies wäre daher eine Anfahrt am Tag davor schon anzuraten, um den zeitige angesetzten Termin um 11 Uhr Vormittag gut zu verkraften.

Die Volleyballregion Perchtholdsdorf ist aber ein guter Boden, zumindest in der Erinnerung für einen von den St. Pöltner Legenden. Er gewann vor ca. 26 Jahre mit seinem damaligen Team das Vorbereitungsturnier in Perchtoldsdorf. Damals waren die Spieler unserer Cupgegner von heuer noch nicht mal auf der Welt.

Nicht weiter verwunderlich, dass es Spieler im Team gibt, die in ihrer aktiven Zeit noch Sätze bis 15 spielten, die Punkte nur mit eigenem Service machen konnten und mit rein weißen Bällen spielten. Der Serviceraum war auf 3 Meter begrenzt und berührte der Ball beim Service das Netz, war es ein Fehler. Wenn man beim Aufwurf den Ball fallen gelassen hat, bekam man einen zweiten Serviceversuch. Den Libero kannte man nur vom Fußball.

Was sich über die Jahre aber nicht verändert hat, ist die Größe unserer Shirts. Es mussten keine Übergrößen angeschafft werden. Kritiker würden jetzt sagen, dass moderne Fasern viel elastischer sind als früher oder die Dressen in den Jahren mitgewachsen sind. Das muss in diesem Fall aber entschieden zurückgewiesen werden. Das Masters-Team der Sportunion St. Pölten kann sich wirklich sehen lassen – zumindest vor dem Spiel.

Wie es uns nach dem Spiel geht und ob es zu einer unerwarteten Sensation kommt, wird sich zeigen.