Liebe Gemeinde,
wer so wie ich von sich behaupten muss, mehrere Jahrzehnte im letzten Jahrtausend erlebt zu haben, wird sich vermutlich daran erinnern, dass sich gegen Ende der Schulferien, wo sich die eigene Stimmung ohnehin dem absoluten Nullpunkt näherte, Leute aus der eigenen Familie – vorzugsweise die Großeltern – mit strengem Blick vor uns hingestellt haben, und mit Grabesstimme „jetzt beginnt wieder der Ernst des Lebens“ getönt haben. Spätestens dann wusste man: oje – jetzt geht´s los.
Ähnliches kann man auch im Volleyballsport beobachten: nach mehreren Wochen des heiter-unbekümmerten Sandspielens (auch gerne Beachvolleyball genannt) – wo die USP Vertreter übrigens auch bemerkenswerte Erfolge erzielten, wie man auf dieser Homepage gerne nachblättern kann – zieht es den gemeinen Volleyballer jetzt wieder in müffelnde Sporthallen (vorausgesetzt, man überlebt das olfaktorische Attentat der Garderoben). Wer jemals dabei war, wenn eine Volleyballer-Tasche geöffnet wird, und sich der niederschmetternde Geruch von Knieschützern, gemischt mit Hallenschuhen, ausbreitet, und sich das letzte Nasenhaar bis ins Kleinhirn zurückgezogen hat, weiß, wovon ich rede. So gesehen gibt es also gewisse Parallelen zur großelterlichen Metapher: der Vergleich Sonne/Sand zu Garderobe/Knieschützer sorgt tatsächlich für ein gewisses Gefühl der Ernsthaftigkeit.
Abgesehen von diesem bangen Gefühl fuhren wir zuversichtlich nach Bisamberg, um dort die heurige Saison der U16 Jungs zu eröffnen. Verstärkt mit ein paar Newcomern, wurde im Training das Ziel „Qualifikation für die österreichischen Meisterschaften“ auserkoren. Mit Bisamberg und Waldviertel standen gleich 2 der größten Prüfsteine der letzten Jahre auf der anderen Seite des Netzes.
Unser erstes Spiel fand gegen das Team aus dem Waldviertel – gecoacht vom St. Pöltner Paul Nusterer – statt. Verglichen mit dem Vorjahr wurde unser Team an einigen Positionen verändert, nachdem einige der Stützen des letzten Jahres heuer zu alt für die U16 waren. Neu-Aufspieler Lolo Adlon gab sein Debüt auf dieser Position und machte seine Sache großartig. Immer wieder setzte er die Außenspieler Jonas Lackenberger und Dominik Reiser geschickt ein, und so gewannen wir den ersten Satz ziemlich locker. Im Satz 2 kamen dann gewisse Verhaltensmuster der letzten Jahre zum Vorschein, und es entwickelte sich ein sehr enges Spiel. Leider konnten wir den Sack nicht zumachen, und verloren diesen Satz. Im dritten Satz jedoch erkannten unsere Jungs den (siehe meine einleitenden Worte) „Ernst“ der Lage, und dominierten wie zu Beginn des Spiels. Souverän wurde Satz 3 gewonnen, und das Match insgesamt mit 2:1.
Das zweite Match gegen Bisamberg war von Anfang an eine klare Sache für die USP Jungs. Alle Wechselspieler wurden eingesetzt, und sorgten für bemerkenswerte Aktionen. Nur wenige können von sich behaupten, bei ihrem ersten Großfeld-Einsatz gleich einmal mit einem Ass gestartet zu sein, und auch sonst sahen die mitgereisten USP Fans tolle Annahmen, heldenhafte Verteidigungen und daher einen hoch verdienten und klaren 2:0 Erfolg.